Im Jahr 1814 konstruierte der englische Eisenbahnpionier George Stephenson seine erste Lokomotive. Das war eine für den Kohletransport konzipierte Lokomotive, benannt nach dem preußischen General von Blücher. Aus Großbritannien verbreitete sich die Spurweite von 1435 mm in ganz West- und Mitteleuropa sowie weiten Teilen der Welt außerhalb Europas. Doch die Privatisierung der Staatsbahn British Railways 1994 brachte dem einst innovativen britischen Bahnsystem immer größere Probleme. Jetzt werden die Eisenbahnen wieder nationalisiert. Darüber berichten wir ausführlich in einem Portrait der britischen Eisenbahnen in der Ausgabe 3-4/2024 von CARGO FREIGHT JOURNAL (Titelbild links).
Das langsam anlaufende neue Jahr 2025 wird für die Branche des Schienengüterverkehrs erneut anspruchsvoll. In Frankreich wird das staatliche Güterverkehrsunternehmen SNCF weitgehend privatisiert. Der staatlichen DB Cargo in Deutschland stehen Personal-Entlassungen bevor. Probleme mit der mangelhaften Schienen-Infrastruktur behindern in mehreren Ländern Europas den Schienenverkehr.
Mit über 450 Gästen verzeichnete der traditionelle Neujahrsempfang des Verbands der Güterwagenhalter in Deutschland e.V. (VPI) einen neuen Besuchsrekord. Beim 14. VPI-Symposium am folgenden 9. Januar standen die Modernisierung der Infrastruktur und der Kombinierte Verkehr im Mittelpunkt der Debatten.
Das neue Jahr 2024 hat gerade begonnen. Doch die Debatten um die Zukunft der deutschen Bahn-Infrastruktur laufen bereits wieder an. Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie Prof. Dr.-Ing. Siegfried Russwurm kritisierte, derzeit gebe es im deutschen Schienennetz "definitiv zu wenig Kapazität". Die Infrastruktur sei überlastet und sanierungsbedürftig, Genehmigungen und der Bau bräuchten zu lange. Der Geschäftsführer des Netzwerks NEE - DIE GÜTERBAHNEN Peter Westenberger stimmte der Kritik zu: „Weniger statt der benötigten mehr Gleise erschweren das Wachstum der Schiene auch im Güterverkehr.“
Die Zerschlagung des staatlichen französischen Unternehmens für Schienengüterverkehr Fret SNCF hat begonnen. Im Wirtschaftsdienst „actu transport logistics“ erklärte am 27. November 2023 der SNCF-Frachtverkaufs- und Marketingdirektor Edouard Laverny: „Zwischen dem 10. Dezember und dem 1. Januar 2024 werden 13 der 23 betroffenen Verkehrsströme umgestellt.“ Anders formuliert: Fret SNCF ist bereits dabei, einen Großteil kommerziell interessanter Verkehrsverträge an die Konkurrenz abzugeben.
Zum 1. Dezember 2023 wurde auf Deutschlands Autobahnen und Bundesstraßen die Maut für Lastkraftwagen nahezu verdoppelt. Das ist eine deutliche Belastung für das Straßen-Güterverkehrsgewerbe. Doch die Initiative „SHIFT 2030“ hat die richtige „Medizin“ bereit: KV Akut! Auf der Medikamente-Packung heißt es: „KV akut“ mit dem „Wirkstoff Kombinierter Verkehr (KV)“ wirkt dreifach: gegen Mautbeschwerden, gegen Fahrermangel und zur CO2-Hemmung – „tägliche Nutzung empfohlen“…
Mit einem Paukenschlag geht die European Locomotive Leasing Group (ELL) in den letzten Monat des Jahres 2023. Am 30. November unterzeichnete das in Wien ansässige Unternehmen mit Siemens Mobility (München) einen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 200 weiteren Vectron Lokomotiven. Es werden Loks in verschiedenen Stromsystem-Ausstattungsvarianten beschafft, die sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr eingesetzt werden können.
Heftiger Schneefall hat die Eisenbahnen in Teilen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz (Achtung, Wortspiel…) kalt erwischt. IN DEUTSCHLAND war der Hauptbahnhof München am 2. Dezember 2023 nicht erreichbar, der Zugverkehr zwischen München und Nürnberg, Stuttgart, Salzburg, Innsbruck, Lindau/Zürich und Stuttgart-Singen/Zürich ist zumindest auch am 3. und 4. Dezember 2024 eingestellt. Auch der Straßen- und Flugverkehr ist betroffen.