Nicolas Albrecht (33) war erst im Januar 2020 zum Vorstandsteam des Leipziger Unternehmens gestoßen. Der Co-Gründer und bisherige CEO Dr. Hans-Jürgen Weidemann (59) verantwortet als Chief Technology Officer CTO weiterhin die CargoBeamer-Technologie. Dr. Markus Fischer (47), seit 2016 im Vorstand, bleibt CFO des Unternehmens.
Mit seiner patentierten Umschlagstechnologie ermöglicht es das Unternehmen, alle Arten von Sattelanhängern vollautomatisiert, schnell und kosteneffizient per Bahn zu transportieren. Mit konventionellen Bahnwagen lassen sich die meisten Sattelanhänger nicht per Bahn transportieren, weil sie nicht kranbar sind, also nicht von der Straße mit einem Kran auf den Bahnwagen gesetzt werden können. Der Transport auf der Schiene ist zu 100 Prozent elektrisch und reduziert die CO2-Emissionen um 80 Prozent im Vergleich zum Straßentransport mit einem Diesel-Lkw, betont das Unternehmen. Gleichzeitig kann der wachsenden Staubelastung auf Straßen und Autobahnen vorgebeugt werden.
„Die Berufung von Nicolas Albrecht als CEO stellt einen Paradigmen- und Generationenwechsel in der Führungsgeschichte von CargoBeamer dar“, fasst Robert A. Osterrieth zusammen, der Vorsitzende des Aufsichtsrats von CargoBeamer. „Nachdem Hans-Jürgen die führende Technologie zum Umschlag von Transporten von der Straße auf die Schiene erfolgreich entwickelt und mit Einführung der Linie Kaldenkirchen – Domodossola und der Eröffnung des ersten Terminals in Calais zur Marktreife gebracht hat, wird es Nicolas Albrechts Aufgabe sein, den bisherigen Wachstumskurs zu beschleunigen und das Routen- und Terminalnetz entlang der europäischen Transportkorridore auszubauen.“
Dr. Hans-Jürgen Weidemann erklärte: „Meine Vision war und ist die Einführung einer Technologie für den automatisierten, schnellen, umweltfreundlichen und kosteneffizienten Schienentransport aller Arten von Sattelaufliegern. Wir haben mit dem einzigartigen CargoBeamer-System diese Vision von Papierskizzen zur Marktreife realisiert – und reduzieren den CO2-Ausstoß zehntausender Transporte pro Jahr gegenüber der Straße um rund 80 Prozent.“
Der neue CEO ist sich der Bedeutung seiner Aufgabe bewusst. „CargoBeamer hat das Potenzial, durch die Skalierung seines Systems massiv zur Einsparung von CO2-Emissionen beizutragen und zum europäischen Marktführer im kombinierten Verkehr Straße-Schiene zu werden“, meint Nicolas Albrecht: „Dabei profitieren wir von den großen Megatrends rund um Klimaschutz, einer zunehmenden Staubelastung auf den Straßen und steigender Volumina im Gütertransport. Unser Wachstumskurs ist ambitioniert und realistisch zugleich: in zirka zehn Jahren streben wir einen Umsatz von bis zu fünf Milliarden Euro bei einer attraktiven Profitabilität an.“
Finanzierungsrunde über 33.5 Millionen Euro
Zur Umsetzung des Wachstumskurses plant CargoBeamer signifikante finanzielle Investitionen in die Waggonflotte und das Terminalnetzwerk. Hierfür wurde sich zuletzt frisches Wachstumskapital in Höhe von 33.5 Millionen Euro gesichert, wonach die Unternehmensbewertung nun 245 Millionen Euro beträgt. Neben Bestandsinvestoren, die CargoBeamer zur Marktreife verholfen haben, sind unter den neuen Investoren hauptsächlich private Kapitalgeber und Family Offices aus der Schweiz und den USA, die das langfristige Wachstumspotential von CargoBeamer sowie der wichtige Beitrag zum Klimaschutz überzeugt haben. Bereits im Januar 2021 war zusätzlich der strategische Partner Duisport ins Investorenportfolio aufgerückt.
Dr. Markus Fischer, CFO von CargoBeamer, freut sich über den Zuspruch und die Unterstützung sowohl unserer Bestands- als auch von neuen Investoren: „Das frische Kapital hilft uns, unseren ambitionierten Wachstumskurs zu verfolgen. Vor allem zeigt es das Zutrauen in unsere Technologie, wenn internationale Investoren privates Kapital für unser Wachstum bereitstellen.“
Einer der Privatinvestoren ist Matthias Ederer aus New York. Er erklärt: „CargoBeamer erfüllt viele Voraussetzungen, die es zu einem sehr vielversprechenden Unternehmen für Investoren machen: ein massives Wachstumspotential, die unternehmenseigene und in ihrer Funktionalität erwiesene Technologie sowie ein Geschäftsmodell, welches durch hohe Markteintrittsbarrieren von anderen Unternehmen kaum kopiert werden kann. Das Unternehmen profitiert enorm von den beiden großen Megatrends Klimawandel und der wachsenden Staubelastung auf Straßen und Autobahnen. Nicht zuletzt hat mich auch der Aspekt überzeugt, einen echten Beitrag zum Klimaschutz leisten zu können.“
Aufbau eines europäischen Routen- und Terminalnetzes
Mit dem frischen Kapital wird die Waggonflotte auf über 600 Wagen verdoppelt und die Entwicklung neuer CargoBeamer-Terminals vorangetrieben. Bis 2032 soll ein enges Netz aus über 50 neuen Strecken und rund 30 CargoBeamer-Terminals im Kernmarkt Europa entstehen, wobei jede Route und jedes Terminal sorgfältig entlang der Haupthandelsrouten ausgewählt wird.
Nachdem die erste Umschlaganlage im Sommer 2021 in Calais eröffnet wurde, wird der Baubeginn für die nächsten beiden Terminals in Domodossola (Norditalien) und Kaldenkirchen (deutsch-niederländische Grenze) in diesem Jahr erwartet. Damit kann CargoBeamer ab 2023 Routen zwischen Deutschland, Italien und Frankreich vollständig mit der eigenen Umschlagtechnologie bedienen und Sattelauflieger gänzlich automatisiert, schnell und kostengünstig verladen.
Weitere Investments sind für die kontinuierliche Weiterentwicklung der cloudbasierten Software „CargoBeamer eLogistics“ geplant, welche das komplett digitalisierte Management der Transportkette, inklusive Kundeninformation, Buchung, Verwaltung Disposition, Track&Trace, Clearing und Reporting sowie Abrechnung ermöglicht.
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